Tradition mit viel Handarbeit

Wein ist eine Kulturart, die unsere Kulturlandschaft an Saale und Unstrut wie keine andere prägt. Die Böden hier sind voller Muschelkalk, die Weinberge reich an Wildkräutern und Orchideen. Die Verwitterungsböden scheinen karg, steinig und teilweise wertlos, doch sind sie der perfekte Ort für Wein.

Über das gesamte Jahr hinweg kümmern wir uns um unsere Reben. Denn Wein gehört zu den arbeitsintensivsten Kulturen. Schon nach der Ernte geht es an den Rebschnitt, Triebe müssen regelmäßig angebunden sowie gebogen werden und der über das Jahr immer wiederkehrende Laubschnitt dämmt pilzliche Erkrankungen ein. Es muss stets genügend Licht, Wärme und Luft an die Traubenzone gelangen, um Qualität und Quantität sicherzustellen. Insgesamt sehr viel Handarbeit, die täglich in den teilweise steilen Lagen zu leisten ist.

Seit den 1990er Jahren führen wir die Weinlese mit einem Weinvollernter durch. Wir sind sehr dankbar für diese technische Unterstützung. Zum einen sparen wir etwa 200 Stunden Handarbeit pro Hektar, zum anderen ist die Ernte zum optimalen Lesezeitpunkt möglich. Aufgrund der hohen Schlagkraft können wir auch Ernteverluste reduzieren. Nur zur Eiswein- oder Trockenbeerenauslese ziehen wir mit geballter Handarbeitskraft durch die Reihen.

Von Gleina bis nach Weimar

Die Rolle der Agrargenossenschaft Gleina als bedeutender Traubenproduzent der Saale-Unstrut-Region ist untrennbar mit der Winzervereinigung Freyburg verbunden. Seit 1963 sind wir Mitglied der Winzervereinigung. Hier werden all unsere erlesenen Trauben sorgfältig zu erstklassigen Qualitätsweinen veredelt.

Seit 2015 bewirtschaften wir ca. 50 Hektar Weinberge in den Lagen Schöndorf, Kromsdorf und Denstedt bei Weimar. Fünf Jahre später wurden die ersten 2 Hektar der Rebflächen auf ökologischen Weinbau umgestellt. In 2023 konnte die Umstellungsphase abgeschlossen werden, sodass die Trauben nun als Bio-Wein über die Winzervereinigung Freyburg vermarktet werden können. Nähere Informationen dazu finden Sie unter Ökolandbau.

Bei Neuaufrebungen setzen wir auf Piwi-Sorten, also pilzwiederstandsfähige Weinreben. Dennoch bleiben regelmäßige Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig, um die Ertragsleistung abzusichern. Im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes verlassen wir uns dabei nicht allein auf Meldungen der Pflanzenschutzdienste, sondern bonitieren unsere Weinberge regelmäßig und sorgfältig.