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Für unsere Kulturlandschaft

Schutz der natürlichen Flora und Fauna

Landschaftspflege

Aktiver Artenschutz

Dank unserer Schafe und Ziegen können die sehr artenreichen Trocken- und Halbtrockenrasenflächen um Gleina erhalten werden. Durch die kontrollierte Beweidung werden dominierende Gräser und Gebüsche zurückgedrängt. Die Flächen werden vor einer Verbuschung bzw. Wiederbewaldung geschützt und stattdessen für zahlreiche Pflanzen offengehalten. Zusätzlich üben unsere Tiere bei der Suche nach Futter Druck auf die vergrasten Flächen aus und treten dabei teilweise auch Samen anderer Pflanzen frei.

Während sich unsere Schafe vor allem mit dem Grasaufwuchs sättigen, stillen unsere Ziegen ihren Hunger auch durch Blätter, Rinde, verholzte Triebe und kleine krautige Pflanzen. Die Ziegen können nicht nur gut klettern und sind bestens für unsere teils sehr steilen Hänge gemacht. Nur auf ihren Hinterbeinen stehend, verbeißen sie auch Büsche und Sträucher bis in eine Höhe von zwei Metern.

Landschaftspflege ist rein wirtschaftlich kaum lohnenswert. Doch das reiche Blütenangebot und die Vielzahl seltener Flora und Fauna sind ein besonders wertvoller und schützenswerter Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Auf unseren Flächen wachsen verschiedenste Orchideenarten, Kräuter wie Wiesen-Salbei, Thymian oder Johanniskraut, Schlüssel- sowie Glockenblumen und verschiedenste Skabiosen-Arten, Wicken und Platterbsen. All das gilt es zu erhalten. Daher beteiligen wir uns an verschiedenen Projekten und Initiativen.

Die Agrargenossenschaft erhält Fördergelder für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) vom Land Sachsen-Anhalt. Im Rahmen dieser Förderung beteiligt sich die Agrargenossenschaft an der extensiven Bewirtschaftung von Dauergrünlandflächen (MSUL-Grünland) sowie an Freiwilligen Naturschutzleistungen (FNL).

Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland e.V.

Im Süden Sachsen-Anhalts, zwischen Thüringen und Sachsen, liegt der Geo-Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland". Mit einer Fläche von ca. 103.737 Hektar erstreckt sich das Großschutzgebiet auch über den Burgenlandkreis sowie Teile des Saalekreises. Im Rahmen des Förderprojekts „Beweidung zur Pflege von Trockenlebensräumen im Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland“ sollen bedeutende Trockenlebensräume im Geo-Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland“ verbessert und erhalten werden. An dieser Initiative ist auch die Agrargenossenschaft Gleina beteiligt.

Auf einer 6 Hektar großen Fläche im Balgstädter Hohn und 5,5 Hektar am Hirschrodaer Graben sind landschaftspflegerische Maßnahmen vorgesehen. Neben Entbuschungen und Weideeinrichtungen, steht eine nachhaltige, weiterführende Pflege durch Beweidung im Vordergrund des Projekts. Sie soll zunehmende Sukzession, das Zuwachsen der Offenflächen und den damit einhergehenden Verlust an wertvollen, teils prioritären Lebensraumtypen und ihres Arteninventars verhindern.

Balgstädter Hohn

Auf der Fläche sind insbesondere seltene Orchideen sowie diverse Knabenkräuter, Ragwurzarten und auch Sitter (z.B. Epipactis atrorubens) auffindbar. Waldorchideen (Waldvögelein) sind in den randlichen Übergängen zu den Waldstadien zu erwarten. Darüber hinaus sind weitere wertgebende Pflanzenarten zu finden, wie zum Beispiel Berg-Aster (Aster amellus) oder Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum). Da keine Kartierergebnisse zur gesamten Fläche vorliegen (da der Managementplan noch in Erarbeitung ist), ist von einem deutlich höheren Artenspektrum auszugehen. Es ist damit zu rechnen, dass zahlreiche Insektenarten auf der Fläche anzutreffen sind und eine artenreiche Fledermausgemeinschaft den Halbtrockenrasenkomplex als Jagdhabitat nutzt. Weitere Vorkommen von Orchideen wie Orchis pallens, Orchis tridentata, Orchis militaris, Orchis purpurea, Orchis ustulata, Gymnadenia conopsea von Bedeutung sind ebenfalls dokumentiert.

Der Erhaltungszustand der Fläche ist aktuell als schlecht eingestuft. Dies werden unsere Ziegen und Schafe ab August 2024 ändern und das Gelände, gemäß ihrer Natur bearbeiten.

Hirschrodaer Graben

Diese Fläche begeistert durch großen Orchideenreichtum und ist daher besonders schützenswert. Bereits seit 2011 werden hier Pflegemaßnahmen durchgeführt. 2015 begann eine Beweidung mit Schafen und Ziegen. Vorkommende Arten sind unter anderem Orchis militaris, Platanthera bifolia, Gentiana cruciata, Orchis purpurea, Platanthera chlorantha, Scabiosa canescens, Orchis tridentata, Adonis vernalis, Helianthenum canum, Ophrys apifera, Aster amellus, Dictamnus albus.

Zwischen Juni und September sind unsere Schafe und Ziegen hier im Einsatz.

Aktionsnetzwerk Mitteldeutschland (InsektA)

Gut 70 Prozent aller Tierarten weltweit zählen zur Gruppe der Insekten. Sie sind damit die artenreichste Tiergruppe, die dazu in fast jedem Lebensraum zu finden ist.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sowohl die Artenvielfalt der Insekten als auch deren Häufigkeit abgenommen. Um dem Verlust der biologischen Vielfalt etwas entgegen zu setzen, wurde das länderübergreifende Kooperationsprojekt „InsektA“ initiiert. Innerhalb des Projektes kommt es zur Schaffung von Lebensräumen für Insekten und die Verbesserung des ökologischen Verbunds der noch bestehenden Habitate mithilfe von Trittsteinbiotopen.

Geplante Maßnahmen

  • Landwirtschaftliche Flächen: Entwicklung artenreicher Säume, Anlegung von Ackerwildkrautschonstreifen und Widerherstellung blütenreicher Mähwiesen. Erprobung heimischer Wildpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung.
  • Siedlungsbereich: Anlage und Pflege von arten- und blütenreichen Grünflächen. Etablierung einer insektenfreundlichen Beleuchtung.
  • Öffentlichkeitskampagne und Bewusstseinsbildung: Etablierung von Beratungs-, Diskussions- und Bildungsangeboten und Organisation von Kulturveranstaltungen.

Kontakt

Projektmanagement
Maria Heinrich  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Abteilungsleitung Tierhaltung
Verena Rühlmann  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

  • Balgstädter Hohn (6,5 Hektar)
    Beweidung mit Schafen und Ziegen (150-200 Tiere)
  • Hirschrodaer Graben (5 Hektar)
    Beweidung mit Schafen und Ziegen (150-200 Tiere)